Thursday, April 30, 2015

Ecuador mi Amor

"Am Anfang erschuf Darwin den Himmel und die Erde, dann ließ er sich auf Galápagos nieder... " könnte man meinen, angesichts der zahlreichen gottgleichen Statuen, Gebäude und nach ihm benannten Straßen. Wer mag, kann mit dem Evolutionshelden sogar einen Kaffee trinken. Dabei verbrachte der gute Mann nur wenige Wochen auf den Inseln. Aber er war halt ne "Mordskartoffel", pflegte mein Biolehrer stets zu sagen. Es sei ihm gegönnt.

Achteinhalb wundervolle Tage dauerte mein Aufenthalt. Länger wäre durchaus vorstellbar gewesen, nur leider nicht erschwinglich. Auch ohne eine luxuriöse, mehrtägige Bootstour zu buchen, die sich die meisten Inseltouris gönnen, wird man schnell arm. Bei der Ankunft auf Isla Isabella per Boot verlangt man sogar eine Dock-Nutzungsgebühr, dafür dass man kurz die paar Holzbretter betritt. Dafür ist aber von Massentourismus keine Spur (vielleicht lag es auch an der Nebensaison) und man kann die einzigartige Flora und Fauna bestaunen, ohne von hunderten anderen Kameras umzingelt zu sein. Entsprechend relaxt sind auch die Tiere. 


Man kann mit Seelöwen am Strand faulenzen, mit den Galápagos-Schildkröten im Schatten dösen, mit Pinguinen und Meerechsen und Wasserschildis schnorcheln, Pelikane am Hafen belästigen, riesigen Mantarochen beim Springen zuschauen (seit wann können die Dinger springen?)  und mein absolutes Highlight: mit Haien tauchen. Hammerhaie sind einfach der Hammer!


Es gab beeindruckende Vulkanlandschaften und traumhafte weiße Strände zu erkunden. Gefolgt von der Happy Hour in der Strandbar oder leckerem Seafood an einem Tisch mitten auf der Straße. Auf jeder der drei größeren Inseln gibt es nur einen Ort, den man in in wenigen Minuten zu Fuß durchqueren kann. Die Leute sind einfach supernett und immer gut drauf. Irgendwie nachvollziehbar. 

Aus der Inseltraum und es ging zurück in die Berge. Quito empfing mich mit Regen und
unbarmherzigen Temperaturen. Um die Höhe zu verkraften, hab ich mich erst einmal mit getrockneten Koka-Blättern ausgestattet. Zumal ich mich gleich am darauffolgenden Tag auf knapp 4000m begeben habe. In Quilotoa bin ich morgens mit dem Kajak auf einer wunderschönen Vulkan-Lagune herumgepaddelt. Kein Mensch drumherum, nur das Wasserplätschen und Vogelgezwitscher. Einfach wunderschön! Der Weg nach unten war ein Klacks, zurück nach oben hat die Höhe ihren Tribut gefordert. Keine 10m am Stück ohne nach Luft japsend am Wegrand halt zu machen. Umso frustierender wenn die Quichuas lächeln an einem vorbeispazieren. Auf dem Rückweg konnte ich mich auf dem Samstagsmarkt in der nächstgelegenen Stadt Zumbahua stärken - toller Name, noch besser nebenan das Örtchen: Shalalá.



Sportlich gings in Baños weiter, mit einer Fahrradtour zu einer handvoll Wasserfälle und am nächsten Tag eine kleine Wanderung mit phänomenaler Talkulisse. Cuenca war die letzte Station in Ecuador und die wahrscheinlich hübscheste Stadt des Landes. Hier gibt's die weltberühmten Panamá Hüte zu kaufen. Klar, dass ich so einen haben muss, vor allem nachdem ich meinen Reisehut im letzten Hostel liegen lassen habe. Eigentlich haben die Hüte nix mit Panamá zu tun, dort wurden sie einfach bekannt. Sie werden mit einer ganz bestimmten Strohsorte aus einer Stadt im Norden von Ecuador hergestellt und von Hand geflochten. Bekannter sind sie im Land unter anderem "Montechristi". Ich bete, dass ich das gute Stück mit nach Hause bringe...


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